60 Jahre CV Herford

1884

Unter der ersten Präsidentin, Frau Oberpostsekretär Bödecker, wird am 7. Oktober der „St. Elisabethverein Herford“ gegründet. Zu den Aufgaben gehören das Anfertigen von Kleidung für Bedürftige, Krankenbesuche, die „Betreuung armer Wöchnerinnen und armer, schwacher Personen“ und die Begleitung von Kindern zur Vorbereitung auf die Erstkommunion.

 

1945

Angesichts der Folgen des Krieges ist der Elisabethverein mit seinen Organisationsmöglichkeiten schnell überfordert. Daher gründen am 25. Oktober 32 Frauen unter Mitwirkung von Vikar Heinrich Strüver die Pfarr-Caritas. Bis 1947 engagieren sich hunderte Freiwilliger im Vertriebenenlager Elverdissen, nähen Kleider und Mäntel, verteilen Lebensmittel und betreuen elternlos gewordene Kinder.

 

 

1954

 Am 12. Dezember wird durch den Kirchenvorstand der kath. Pfarrgemeinde St. Johannes Baptist die „Pfarrcaritas“ als Bestandteil der Kirchengemeinde ins Leben gerufen.

 

Kurz darauf, am 29. Dezember, beschließt die Versammlung der Pfarrcaritasausschüsse die Gründung des „Kreis-Caritas-Verbandes für den Kreis Herford i. Westfalen“ unter dem Vorsitz von Pfarrer Ludwig Jüngst. Der Verband hat damals die Rechtsform eines „nicht rechtsfähigen Vereins“, dessen Vertretung ausschließlich durch den jeweiligen Pfarrer von St. Johannes Baptist Herford erfolgt.

 

 

1968

Der im Vereinsregister eingetragene „Caritasverband für den Stadt- und Landkreis Herford e. V.“ tritt am 18. Juni in die Rechtsnachfolge des Kreisverbandes. Die Geschicke lenkt fortan ein fünfköpfiger Vorstand. Der Verband hat zukünftig persönliche und korporative Mitglieder.

 

 

1974

Der Architekt Ernst Wunram wird am 18. Juli einstimmig zum ersten Vorsitzenden des Verbandes gewählt. Die „Ära Wunram“ wird bis zu seinem altersbedingten Ausscheiden im Mai 2013, also 39 Jahre lang, währen.

 

 

1976

Aus dem Kassenbericht des Geschäftsführers Gröning geht hervor, dass der Verband „vier hauptamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für die Betreuung der Aufgabenbereiche Organisation, Kuren und Erholung, Pflegedienste und Beratung beschäftigt“.

 

 

1984

Mit der Einweihung der ersten ambulant betreuten Wohngruppe durch Weihbischof Paul Nordhues beginnt am 23. März die Arbeit des Teams „BeWo“ im ambulant betreuten Wohnen für psychisch kranke Menschen.

 

 

1989

Die Caritas-Pflegestation nimmt am 01. April ihre Arbeit auf. Zunächst unter der Leitung von Brigitte Hebrock stehend, etabliert sie sich schnell als umfassender ambulanter Dienst für die Kranken-, Alten- und Familienpflege, der 1993 bereits 51 Patienten und 38 beratene Familien verzeichnet.

 

 

1991

Zum 1. Januar treten der Caritasverband und die Fachverbände SKM und SKF aus dem „Schatten“ der Pfarrgemeinde in der Komturstraße heraus und beziehen je eigene Räumlichkeiten in der Berliner Straße 10.

 

 

1995

Der am 1. Oktober mit dem Mathildenhospital geschlossene Kooperationsvertrag ermöglicht eine enge Verzahnung der Sozialstation mit dem Krankenhaus. Der Verband zieht geschlossen unter ein Dach mit dem Hospital an der Renntormauer und übernimmt bis 2003 dessen Sozialberatung.

 

 

1999

Zum ersten Mal wird in Herford das Goldene Ehrenzeichen des Deutschen Caritasverbandes verliehen. Der Vorsitzende Ernst Wunram und der Schatzmeister Hermann Keusch werden für ihr jeweils über 25 Jahre währendes Engagement ausgezeichnet.

 

 

2002

Auf Initiative der Gemeindecaritas wird im Februar der „Warenkorb“ eröffnet. Der erste durch Spenden der umliegenden Supermärkte und Bäckereien gestützte „soziale Laden“ für Sozialhilfeempfänger in Herford wird bis heute ausschließlich durch engagierte Ehrenamtliche getragen und versorgt inzwischen jede Woche rund 180 Menschen mit Lebensmitteln.

Die Vertreterversammlung verabschiedet am 19. November das noch heute gültige Leitbild des Verbandes.

 

 

2004

Das erste „Internationale Frauen-Kultur-Café“ findet statt. Fortan wird einmal monatlich ein Vortrag zum Kennenlernen von Kulturen und Religionen angeboten, das vor allem von Frauen aus Zuwandererfamilien als willkommene Abwechslung und Austauschmöglichkeit außerhalb des familiären Alltags wahrgenommen wird. Bei der ersten Veranstaltung am 2. Mai lautet das Thema „Frauen aus aller Welt“.

 

 

 2006

Am 3. Mai wird das neue Caritaszentrum in der Clarenstraße 24 durch Weihbischof Manfred Grothe eingesegnet. Der Verband hat endlich ein eigenes Zuhause und ist im Stadtzentrum gut erreichbar.

 

 

2013

Nach über vierzig Jahren im Dienst der Caritas geht die Geschäftsführerin Brigitte Hebrock „von Bord“. Für ihren großen persönlichen Einsatz wird sie am 2. Oktober mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Deutschen Caritasverbandes ausgezeichnet. Als Nachfolger übernimmt Diakon Richard Knoke die Geschäfte eines hauptamtlichen Vorstandes.

 

 

2014

Der Caritasverband für die Stadt und den Kreis Herford e. V. feiert sein 60jähriges Bestehen.

 

 

2019

Mit inzwischen 76 hauptamtlichen Mitarbeitern steht der Caritasverband  Familien, Sozialhilfeempfängern, Senioren, Einwanderern, alleinerziehenden Müttern, physisch und psychisch Kranken, Wohnungslosen, Flüchtlingen und all‘ jenen, die der Zuwendung bedürfen bei - beratend, pflegend und helfend.